CDU-Fraktion bewertet Ergebnisse des Verkehrsversuchs „Tempo 30 nachts“
Die CDU-Fraktion im Römer hat die Ergebnisse des Verkehrsversuchs „Tempo 30 nachts auf Hauptverkehrsstraßen“ zur Kenntnis genommen und Schlussfolgerungen daraus gezogen. „Die Lärmminderung durch Tempo 30 ist relativ gering. Nur auf der Nibelungenallee ist der Pegel deutlicher gesunken. Auf den anderen vier untersuchten Straßenabschnitten ist der Effekt fast zu vernachlässigen. Zugleich konnte der Versuch nicht nachweisen, dass Tempo 30 von den Autofahrern akzeptiert wird. Wir leiten daraus ab, dass wir nach anderen Wegen suchen müssen, um den Lärmschutz für die Anwohner an Hauptverkehrsstraßen zu verbessern“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Martin Daum.
Die Versuchsergebnisse zeigen Daum zufolge vor allem auf, dass die tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten bei Tempo 50 deutlich zu hoch sind. „Diese schwer erträglichen Lärmspitzen durch Geschwindigkeiten von 70 oder 80 km/h in der Nacht müssen wir dringend vermindern, damit insgesamt der Lärmpegel auf den betroffenen Einfallstraßen zurückgeht. Wenn wir den Rasern den Kampf ansagen und Tempo 50 durch mehr Kontrollen und Bußgelder durchsetzen, bringt das den Anwohnern zweifelsfrei mehr Nachtruhe. Ein Kavalierstart rauf auf 60 oder 70 Sachen ist kein Kavaliersdelikt, denn solcher Motorenlärm in der Nacht ist gesundheitsschädlich“, so Daum.
Der Stadtverordnete kündigte an, dass seine Fraktion zum Haushalt 2017 zusätzliche Mittel für mobile Geschwindigkeitsmeßgeräte beantragen werde. „Dabei müssen immer wieder dieselben Straßenabschnitte kontrolliert werden. Das wird eine nachhaltige Wirkung haben und zu mehr Lärmschutz führen“, ist sich Daum sicher. „Wenn es gelingt, unter Beibehaltung von Tempo 50 auf Hauptverkehrsstraßen als zulässiger Höchstgeschwindigkeit die Lärmspitzen durch Schnellfahrer abzusenken, erreichen wir zwei wesentliche Effekte: Die Anwohner sind bedeutend weniger Lärm ausgesetzt. Zugleich nehmen wir die Autofahrer mit, weil diese sich dann nicht durch drastische Tempolimits auf Hauptverkehrsstraßen gegängelt fühlen. Denn eines darf auch nicht vergessen werden: Die Hauptverkehrsstraßen haben eine wichtige Aufgabe, nämlich für alle Mobilität zu ermöglichen“, so der Stadtverordnete abschließend.